Das Mittelalter umfasst einen Zeitraum von etwa 1000 Jahren. Es ist unterteilt in die Abschnitte Frühmittelalter, Hochmittelalter und Spätmittelalter. Jede Epoche war gekennzeichnet durch lang anhaltende politische und religiöse Auseinadersetzungen. Während das Frühmittelalter vom fränkischen Geschlecht der Merowinger dominiert wurde, waren die Ottonen die bedeutendste Herrscherfamilie des Hochmittelalters.
Kirche und Staat kämpfen um die Macht
Das Hochmittelalter umfasst den Zeitraum vom 11. bis 13. Jahrhundert. Die Kirche von Rom und die weltlichen Herrscher kämpften mit jedem Mittel um ihren Einfluss. Mit Intrigen und Mordkomplotten versuchten sie, ihre Macht zu vergrößern und den Gegner auszuschalten. Als erstem Herrscher gelang es Otto I. Zentraleuropa, vom Frankenreich bis nach Ungarn, in einem Reich zu vereinen. Mit Gewalt trieb er die Christianisierung in den von ihm beherrschten Regionen voran. Zum Dank krönte ihn der Papst zum Kaiser. Doch diese Allianz von Kirche und weltlicher Macht wäre ihm fast zum Verhängnis geworden. Nachdem er die Position des Papstes als Stellvertreter Christi geleugnet hatte, konnte er seine Macht nur durch einen Bußgang retten. Bei seinem berühmten Gang nach Canossa unterwarf er sich der kirchlichen Autorität und akzeptierte sie als höherrangig als seine eigene.
Das Leben im Hochmittelalter
Wichtige Veränderungen charakterisieren das Leben im Hochmittelalter. Ein beträchtliches Bevölkerungswachstum sorgte für Bewegung. Neue Regionen wurden besiedelt, Handwerk und Handel gewannen an Bedeutung. Wissen und Bildung waren nicht mehr ausschließlich adeligen Kreisen vorbehalten. Klosterschulen entstanden in großer Zahl und in Deutschland, Frankreich und Italien wurden Universitäten gegründet. Gelehrt wurden Medizin, Jura und Theologie. Breite Bevölkerungskreise lernten lesen und schreiben, was bis dahin ein Privileg der Mönche war.
Tipp: Bei einem Mittelalter-Dinner lässt sich die damalige Zeit super nachempfinden
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